Workshops

In den inhaltlichen Workshops gilt es, mit dominanten weißen Perspektiven zu brechen und gesellschaftlich marginalisierte Positionen und Auseinandersetzungen zu stärken, indem wir Rassismus und Sexismus in ihrer Wirkmächtigkeit unter die Lupe nehmen, als komplexe Machtverhältnisse entlarven, uns Schwarzen feministischen Kämpfen bewusst werden und gemeinsam über persönliche Konsequenzen, Beteiligung und Möglichkeiten diskutieren.

The content workshops are all about breaking dominant white perspectives and empowering socially marginalised positions and discourses. This will be done by inspecting racism and sexism in their effectiveness, expose their complex power structures, making us aware of Black feminist fights and together discuss personal consequences, involvement and possibilities.

[DE, EN, usw.] = Seminarsprache

[ ...] In den Klammern unter den Workshoptiteln ist angegeben, auf welchen Sprachen die Referentinnen* die Workshops durchführen werden.
(...) Manche haben uns gesagt, dass sie im Rahmen des Workshops auch in weiteren Sprachen kommunizieren können – das haben wir hinter den Namen der Referentinnen* vermerkt.

Für alle Workshops gilt: Fragen sind willkommen! Es geht darum, gemeinsam etwas zu erfahren und nachzudenken!

[DE, EN, etc] = language of seminar

[...] In the brackets below the workshop title you can find the languages the referent is capable of speaking in.
(...) Some referents
told us that they can communicate in more than one language within workshop phase – this is marked behind the referents* name.

Important notice concerning workshops: All are welcome! This festival is about making and sharing experiences and reflecting on those.

Hier findet ihr alle Workbeschreibungen! Eintragen für die einzelnen Workshops könnt ihr euch vor Ort!

Below you can find all workshop descriptions! You can register for a certain workshop if you arrive here!

Naming OurSelves in Solidarity. Safer Spaces schaffen durch politische Selbstbezeichnungen

Im gewaltförmigen rassismusgeprägten Alltag ist die Möglichkeit uns mit anderen rassismuserfahrenen BPOC zusammenzuschließen eine bedeutende Empowementressource. Hier sind aber auch Konflikte angelegt. Wie drücke ich das eigentlich sprachlich aus? Wie zeige ich das African Heritage, African Diasporic Leute in meinem Konzept gedacht sind? Welche Personen verstehen es wenn ich POC schreibe. In diesem Workshop werden wir über Empowerment, Konflikte, Zweifel und Kreativität hinsichtlich self-naming, Passing und Safer Spaces ausrufen - ins Gespräch kommen.

Schule – Eine postkoloniale Kritik

Der Workshop bietet einen Einstieg in die rassismuskritische Auseinandersetzung mit unserer eigenen schulischen Ausbildung anhand des Themas deutsche Kolonialgeschichte: Welche Bedeutung kommt dem Thema Kolonialismus im Schulunterricht zu und was hat Kolonialrassismus damit zu tun? Im Fokus steht dabei die Arbeit mit Unterrichtsmaterialien. Wir üben ein, kolonialrassistische Deutungsmuster in Unterrichtsmaterialien aus einer postkolonialen und rassismuskritischen Perspektive zu erkennen.

Intersektionalität – All opression is connected

„Ain’t I a woman?“ fragte sich schon 1851 Sojourner Truth und hat darin die Mehrschichtigkeit und das Überlappen von Diskriminierung dargestellt. In den 1980er hat Kimberlé Crenshaw den Begriff Intersektionalität geprägt, dieser macht die Mehrfachzugehörigkeit und Mehrfachdiskriminierung von Subjekten und Systemen deutlich. Heute wollen wir gemeinsam unsere eigenen gesellschaftlichen Positionierungen benennen, hinterfragen, in Verbindung setzen, darüber reflektieren. Ziel ist es, kleine_große Allianzen für mehrfach_marginalisierte Identitäten, die wir teilen oder eben nicht, zu bilden. In diesem Workshop treffen gesellschaftskritische Impulse, Kreativität, auf eigene Privilegien_Nicht-Privilegien sowie auf fortbestehend-koloniale Machstrukturen und deren Zusammenwirken aufeinander. Es werden praktische, künstlerische, sensible, intersektionelle Methoden und Räume zur Reflexion und Sensibilisierung geschaffen, um sich dem Thema Intersektionalität zu nähern. Offenheit, Tiefblick, Selbstkritik, Höhe, Weite und Spaß begleitet unsere gemeinsame Workshopzeit. Und über all dem steht die Aussage: All oppresion is connected

Decolonize Asiatisch-Sein

Am Morgen wird in der Kita „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ gesungen.

Am Mittag spielen Kinder auf dem Schulhof „Ching Chang Chong“.

Am Abend wird „asiatisches“ Essen beworben mit Bildern von Frauen mit Stäbchen im Haar.
In der Nacht träume ich davon weiß zu sein.

In diesem Workshop wollen wir uns austauschen über Bilder und Begriffe, mit denen Menschen, die als „asiatisch“ gelesen werden, konfrontiert werden. Diese Bilder und Begriffe sind Teil eines rassistischen Wissensarchivs, das im Zuge der Kolonialisierung entstanden ist und heute global fortwirkt. Um rassistisches Wissen über uns aufzubrechen und zu transformieren ist ein positiver Aneignungsprozess wichtig. Daher schauen wir uns an, wie wir Asiatisch-Sein definieren, besetzen und leben wollen.

Dieser Workshop ist offen für rassismuserfahrene Menschen.

Body Image – what?

Ziel des Workshops soll eine Aufklärung zum Thema „body image“ sein. Was ist „Body Image“? Was für „Normen“ und „Kriterien“ sind mir bekannt, oder schreibe ich mir vielleicht sogar selber vor? In wie weit ist meine „Body Image“ von Rassismus, Sexismus und Heteronormativität geprägt? Wie wirkt meine „Body Image“ in unserer Gesellschaft? Was nehme ich wahr? Wie wichtig ist mir meine „Body Image“? Was kann ich tun um meine „Body Image“ zu verbessern (nein, keine Abnehmtipps!)?

Ich möchte mich intensiv mit den Teilnehmer*innen über Körper und Wahrnehmung unterhalten, mit ihnen eventuelle Denkweisen erörtern, die dazu führen, dass sie sich mit ihrem Körper so wie sie sind, nicht wohl fühlen/oder fühlten, und individuell passende Empowerment-Strategien und Skills entwickeln.

Radical decolonial theory

– Thinking with Frantz Fanon, Sylvia Wynter, Paulo Freire, and Amina Mama
An interactive exchange, in which we will speak, read, write, and perform together.

Weisse Erziehung, Angst und Wir (für BPoC only)

Im Workshop möchte ich mit den Teilnehmer*innen bestimmten Glaubenssätzen nachgehen wie z.B. dem, dass „es dauert“ Diskriminierung abzubauen oder dass es dauert, sich zu befreien... und von wem wollen BpoC sich befreien? Und wollen wir es überhaupt? Und woran / an wen sind wir dabei orientiert? Was bedeutet es für uns, dass wir das Haus des Herren und der Herrin nicht mit deren Werkzeugen abbauen können (A.Lourde)? Inwieweit betrifft „Weisse Erziehung“ (Aretha) und deren interpersonellen Codexe auch BPoC?

Der WS bietet Raum und Zeit diese und daran anschließende Fragen genuin zu betrachten und zu vertiefen. Wir werden mit verschiedenen Methoden arbeiten (Kleingruppenarbeit, Fallbeispiele, Interaktiv im Plenum, PowerPoint, Theoretischer Input, Dokus ua.).
Ziel ist es, das eigene Bewusstsein über og. Themen erweitert zu haben.

Unveiling Visions (Empowerment für Schwarze Frauen*)

Der Schwarze US-amerikanische Feminist und Aktivist W.E.B. Du Bois verglich die rassistische Gesellschaftsstruktur mit einem Schleier (the veil), der sichtbar zwischen Schwarzen und Weißen hinge und sowohl die Selbstbeobachtung als auch die Fremdbeobachtung von Schwarzen Menschen beeinflusse. Aufgrund dieses Schleiers versäumten es Schwarze Menschen – insbesondere Schwarze Frauen – sich jenseits von weißen, rassifizierten Zuschreibungen selbst authentisch wahrzunehmen. Gleichzeitig werde ihr Alltag durch das Tragen dieses Schleiers beeinflusst, so Du Bois weiter.

In diesem Workshop werden wir auf der Grundlage von W.E.B. Du Bois‘ Theorien nicht versuchen den Schleier zu „lüften“, sondern Wege suchen, um den Schleier zu transformieren und damit auch den Alltag zu verändern. Ziel ist es, die eigene Schwarze feministische Perspektive auf die Welt zu stärken und sowohl Fragen der Identität als auch Fragen der sozialpolitischen Praxis zu klären und gemeinsam Visionen von Zukunft kreativ zu entwickeln.

Critical Whiteness – eine Basis-Sensiblisierung

Der Workshop ist eine Basis-Einführung in das Thema Critical Whiteness. Folgende Fragen werden wir besprechen:
Was ist Rassismus? Wer ist betroffen? Wer profitiert (auch unbewusst) von Rassismus? Welche Macht hat Sprache? Und wo liegt die eigene Verantwortung wenn es ums
Sprechen geht? Was sind Privilegien und wie kann mich mit meinen Privilegien während der in*vision aber auch darüber hinaus verantwortungsbewusst umgehen?

Der Workshop richtet sich speziell an weisse Menschen. Schwarze Menschen und People of Color werden von der Teilnahme nicht ausgeschlossen, allerdings möchten wir darauf hinweisen, dass dies kein safer space ist und daher eine Triggerwarnung aussprechen.
Voraussetzung zur Teilnahme ist die Bereitschaft zur Selbtsreflexion.

Rom*nja Feminismus

„African roots, stolz bin ich auf das was ich bin, Sinti hast keinen Plan musst in Büchern nachschlagen! Sieh es wie es war und wie es ist, ich habe zu viel Soul für Dich“
(Tayo: „Zu viel Soul für Dich“ )

Über „SintiundRoma“ hat fast jeder ein Bild. Diese Vorstellungen sind so stark, das Romnja bzw. Sintizza als „echte“ Personen dahinter völlig verschwinden. Hinter den Klischees existieren allerding Menschen, die in ihrem Lebensalltag einen Umgang mit diesen Vorstellungen finden müssen. So entsteht Romnja Feminismus als Antwort auf bestimmte gesellschaftliche Bedingungen, die auf Romnja und Sintezza - oft gewaltvoll - einwirken.

Die Sängerin Tayo zelebriert in dem oben zitierten Song „Zu viel Soul für Dich“ ihren Afro-Sinti –Style. Sie gibt damit eine selbstbewusste, eine starke Antwort auf die Herausforderungen, die von einer rassistischen Gesellschaft an sie gestellt werden.

Der Workshop wird in die Grundlagen des Rassismus gegen Romnja und Sintezza einführen und aufzeigen auf welche Weise der Rassismus mit Sexismus verflochten ist. Wir schauen uns an Beispielen an, welche kritischen Impulse von romani Feminist*innen ausgehen

[DE]
by Isidora Randjelović

Sexualpädagogisches Empowerment für Schwarze Menschen und POC in Deutschland

Wir möchten gerne mit sexualpädagogisch Interessierte und Engagierte BPOC über unser  Projekt „Sexualpädagogisches Empowerment für Schwarze Menschen und People of Color in Deutschland - Inklusive Communities" ins Gespräch kommen. Wir werden mit einer kurzen Einführung/Orientierung einsteigen. Diese basiert inhatlich auf BPOC aktivistisch-akademische Traditionen von 'Decolonizing Sexualities' sowie von 'Sex- und Body-Positive Arbeiten' von QueerBPOC Akteur*innen. Ziel unseres Projekts: Erstens: Erhöhung der Sichtbarkeit von rassismuserfahrenen Personen als Handelnde in sexualpädagogischen Kontexten. Zweitens: Aktionsforschung mit Schwarzen Jugendlichen und Jugendlichen of Color zu Selbst/Bildern von BPOC in sexualpädagogischen Medien

Der Workshop ist offen für alle.

Decolonization: Mermaids Built The Kilimanjaro

The workshop is family orientated and works with heritage and testimonies of historical legacies of Black & Diaspora Culture in Germany and dismantling colonial memory. We will look at how images were built in history through 4 themes and focus on the visibility of women in archives that focus on the notion of Mermaids as archivists. We will develop ways on how to leave traces to our ancestors and build our own ecosystem testimony group.
The workshop will be critical & fun exercises on the idea of building a collective monument through body and voice, which will then be performed alltogether as a decolonial gesture.
Participants are encourage to bring objects or images that they can use in the creations of the workshop.

Colors of Feminism

Feminismus „farblos“? Wer gilt in feministischen Kreisen als „farbig“? Und wer als „farbenblind“? Diese und ähnliche Fragen werden in aktivistischen Frauenkreisen immer wieder aufs Neue gestellt und führen auf die falsche Fährte. Denn der angloamerikanische Kampfbegriff Colors lässt sich nicht mit „Farben“ oder „farbig“ übersetzen. Vielmehr ist von Widerstand die Rede: Women of Color sind Frauen des Widerstands! Und widerständige Frauenpositionen gibt es innerhalb der weißen deutschen Mehrheitsgesellschaft viele. Welche das sind, werden wir in diesem Workshop nachgehen.

Ausstellung&Workshop: Schwarze Frauenbewegung in Brasilien

mit diesem politisch-soziokulturellen Gepäck, als Teil eines Migrationsprozesses und des antirassistischen Kampfes wollen wir einen Prozess für mehr Diversität anstoßen, um zu einer größeren Sichtbarkeit neben dem Eurozentrismus und Nord-Amerikanismus beizutragen.

Afro-feminisms, Afro-futures: The authentic self as a location of feminist power

What about the individual identity (single gender, many genders or no-gender, sexualities, race but not only these markers because there are many others). What in the identity brings about the wish to work for real liberation of oneself and others. What’s possible and healthy within that practice and what is not? How are behaviors like dominance and authenticity expressed in activism?

This will not be a workshop where you listen and take notes. Its an experiential workshop. Within it you are expected to enter a process of self-reflection. My primary method is to use my own experiences and identities in the group to reflect on the topic. To follow this method we need to listen carefully, and to listen more than we talk. So the workshop will be begin with exercises to introduce the group to power hierarchies, empathic listening and speaking.

Alchemy of Resistance (women* of color only)

Dieser Workshop ist für Schwarze Frauen und Frauen of Color gedacht, die einen ganzheitlichen Ansatz suchen um mit dem Stress und Kampf, der durch den alltäglichen Rassismus und Diskriminierung bedingt ist, umzugehen.
Selbstliebe und spirituell inspirierte Selbstfürsorge sind die Basis dieses 3-stündigen Workshops. Er bietet einen geschützten Raum für Schwarze Frauen/Frauen of Color in einer wertschätzenden und unterstützenden Gemeinschaft.
Wenn du nach Übungen und Vorschlägen für Empowerment suchst, spirituelle Selbstfürsorge lernen möchtest um in der Welt zu (be)stehen, dann ist dieser Workshop für Dich. Dieser Workshop erfordert Hingabe und Engagement für deine eigene persönliche Entwicklung.

Zum Mitbringen für den Workshop:

Yoga mat – Yoga Matte
A small towel – ein kleines Handtuch
Your own journal/notebook – Eigenes Journal/Notizblock
Pens/pencils – Stifte/Kugelschreiber
Warm socks – Warme Socken
Loose clothing – Lockere Kleidung
A long scarf that can be tied around the hips – Hüfttuch
A good mood – Gute Laune

Colorism& Hair

It’s About the Texture of My Hair and the Color of My Skin!

Individuals – women in particular- of African Diasporic heritage are not only judged simply by the color of their skin, but also by the texture of their hair.
Colorism/shadism as well as issues surrounding hair texture(s) are forms of categorisation commonly used in the process of creating discriminatory hierarchies that effect Black women and women of color.
Inspired by Audre Lorde’s 1990 essay Is Your Hair Still Political? I would like to explore the socio- political implications of the wave of many Black/African diasporic women
transitioning to and embracing natural hair care and styles. We will also discuss the issue of colorism/shadism and how it is embedded within the natural hair movement.
The aim of this workshop is to initiate an interactive discussion about what the practices of embracing natural hair and dealing with colorism within Black diasporic communities may mean for Black female diasporic subjectivities, and to share various „hair-stories“ and stories related to skin color as experienced by Black females living within white hegemonic European spaces.

Moving between and beyond the rage (BPoC only)

"To be a Negro in this country and to be relatively conscious is to be in a rage almost
all the time." - James A. Baldwin

This rage is our response to systematic oppression and everyday microaggressions
let us move between and beyond the rage.
This workshop will explore ways in which rage effects the body, the subconcious as
well as the consciousness as we use movement, voice, sounds, discussions and
experimentations to understand how rage impacts us as Black, FLTI_non_binary folks
and will seek to find ways to transform it.
We will take time to feel and release the rage and to transform it into a powerful
energy. We will shift through the rages' energy like a map that will guide us through
this process.This workshop seeks to rid us of the idea that rage is just a negative
aspect but rather when given the chance to be transformed this can be a unique
experience and a chance to turn it into a tool for growth , healing, resilience and
creativity.
Let us harness our rage and celebrate our Blackness.

https://www.youtube.com/watch?v=mKZAYa8W448

separate/together: communities building. BPOC only

Es geht um die Bedeutung der Zusammenarbeit als BPOC: Gründe, Wie?, Strukturen und welchen Herausforderungen es mit sich bringt...
Zusammen sehen wir, dass BPOC sein in Europa nicht reicht, um die wichtige Zusammenarbeiten zu gestalten und sich gemeinam zu organisieren.

[DE]
by ANouchK Ibacka Valiente and Nurêy Özer (EN/FRZ)

Islamische Feminismen

der islamische feminismus ist weder neu, noch eindimensional, sondern ebenso vielfältig wie die unterschiedlichen lebensrealitäten vieler musliminn_en weltweit.
lana sirri liefert einen klaren wie kenntnisreichen beitrag zur einführung in theorie und praxis islamischer feminismen: was sind die ideen, vorstellungen und ansätze? wie werden islamische feminismen definiert und von wem? welche konflikte und konsense gibt es?
Buch - Einführung in islamische Feminismen

by Lana Sirri

Klassismus