Awareness-Konzept
[bitte lest die Ergänzung!]
To be aware: sich bewusst sein, sich informieren, für bestimmte Problematiken sensibilisiert sein
Damit die In*vision für uns alle ein schönes Erlebnis wird und sich möglichst niemand unwohl fühlen muss, wollen wir für einen achtsamen und bewussten Umgang sensibilisieren. Sexismus, Rassismus, Ableismus, Homo- oder Transphobie und jede Form von Diskriminierung haben bei uns keinen Platz! Um unserem Anspruch als intersektionale Veranstaltung gerecht zu werden, haben wir darauf geachtet ein Awareness-Team aus Frauen* verschiedener Postionen zusammen zu stellen.
Es werden eine Menge einzigartiger Personen mit unterschiedlichen Lebensausrichtungen, Erfahrungen und Geschichten zusammen kommen. Diese Vielfalt halten wir für wichtig und wünschen wir uns. Damit sich dabei alle wohl fühlen, ist es erforderlich, dass wir uns unserer eigenen Position bewusst und offen für die Positionen anderer sind. Dieses Bewusstmachen ist Teil unseres Awareness-Konzepts.
Wir bitten euch alle unser Awareness-Konzept zu unterstützen und umzusetzen.
Es wird auf dem Gelände immer Ansprechpersonen geben, die mit einem A auf dem Rücken markiert sind. Diese Menschen sind rund um die Uhr ansprechbar für euch, wenn ihr euch in einer bestimmten Situation oder mit einzelnen Personen unwohl fühlt. Auf den Partys am Abend werden je 2 Awareness-Leute in der Nähe sein. Wenn ihr die Personen gerade nicht findet, wendet euch an die Bar bzw. ans Café. Dort wissen sie, wer gerade ansprechbar ist und können mit der betreffenden Person Kontakt aufnehmen. Außerdem gibt es täglich eine Sprechstunde von 17 bis 18 Uhr und am Sonntag von 14-15 Uhr.
Ergänzung zum Konzept
Bisher war es als Teil unseres Awareness-Konzeptes formuliert, dass wir keinen Bock haben auf nackte Oberkörper von Cis-Männern, Camouflage-Kleidung oder kulturelle Aneignung in Form von Rastas, Braids usw.
Von diesen Positionen müssen und wollen wir nun abweichen, bzw. unsere Formulierung nachbessern.
Es ist uns nach wie vor wichtig, dass die in*vision ein Raum ist, in dem wir kritisch mit Machtverhältnissen umgehen. Sie soll einen geschützeren Ort darstellen in dem wir uns, etwas fern ab der herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse miteinander wohlfühlen können.
Als Veranstaltungsort der in*vision haben wir dieses Jahr das Gelände des Coolmühle e.V. gewählt.
Coolmühle ist eine Gemeinschaft, die in der Nähe von Wittstock ein Landprojekt gestaltet. Als große Gruppe von Menschen unterschiedlicher Positionierung leben, arbeiten und diskutieren sie hier gemeinsam. Coolmühle versteht sich nicht explizit als politisches Projekt, trotzdem schaffen sie auf ihrem Gelände einen Freiraum für verschiedene Menschen gegen die Zumutungen da draußen und sind offen gegenüber allen die Lust haben sich einzubringen und mitzuwirken. In diesem Rahmen unterstützen sie Initiativen die sich gegen jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung wenden.
Für die Veranstaltungen auf ihrem Gelände ist ihnen daher wichtig, dass genau diese Prinzipen und Vorstellungen erfüllt werden. Coolmühle als Gemeinschaft steht für Vielfalt ein und begrüßt die gemeinsame Aushandlung, die niemanden auf Grund äußerlicher Symbole ausgrenzt.
Dem widerspricht die Formulierung, die wir zunächst gewählt haben, in dem Sinne, dass wir angeben, dass weiße Menschen mit Dreadlocks, Kleidung im Militär-Stil (Camouflage) und Cis-Männer mit freiem Oberkörper nicht erwünscht sind.
Das invision Festival soll aber ein Ort sein, an dem uns alle Menschen willkommen sind, die bereit sind sich mit unseren Anliegen des Kampfes für eine herrschaftsfreie Gesellschaft auseinanderzusetzen. Im Rahmen dieses Seminar&Festival liegt der Schwerpunkt dafür bei der Kritik an Rassismus und Sexismus. Wichtig ist uns daher, dass auf der invision antirassistische und antisexistische Haltungen und Handlungen den Maßstab bilden für einen respektvollen und sensiblen Umgang unter allen Anwesenden.
Wir möchten Räume schaffen, die zum Austausch und gemeinsamer inhaltlicher Reflexion einladen.
Weiterhin halten wir jedoch daran fest, dass es Workshops geben wird, die explizit nur für Schwarze Menschen und People of Color angeboten werden. Dies entspringt unserem Anliegen Räume zu schaffen, in denen ein geschützterer Austausch stattfnden kann, ohne Angst zu haben, dass sich gesellschaftliche Diskriminierungserfahrungen wiederholen. Letzteres wünschen wir uns für das gesamte Festival.
Die Formulierung „wir haben kein Bock auf...“, sollte ursprünglich darauf aufmerksam machen, dass es bestimmte politisch sehr aufgeladene und kontrovers diskutierte Symboliken und Handlungen gibt.
Wir können uns gegenseitig nicht ansehen, welche politische Haltungen hinter ihnen stehen. Wir können aber beispielsweise sehr wohl auf eine umsichtige Sprache achten, die offen ist für Hinweise und Anregungen.
Um zu unterstützen, dass es nicht dazu kommt durch gewisse Symbole oder Handlungen Verletzungen oder die Erinnerung an verletzende Situationen zu wiederholen, wollten und möchten wir euch auch weiterhin bitten, auf diese vielleicht im Zeitraum der in*vision zu verzichten. Einfach in Anerkennung dessen, dass sie mehr als eure persönliche Neigung oder Haltung ausdrücken und für andere verletzend sein können oder Auslöser für unnötig hitzige Debatten werden können, die eine grundlegende inhaltliche Auseinandersetzung verhindern.
Wir wollen damit nicht Menschengruppen diskriminieren, sondern einen sensiblen Raum schaffen, in dem sich möglichst viele wohlfühlen. Das Awareness-Team versteht es als seine Aufgabe euch zur Seite zu stehen bei allen Aushandlungen von für euch schwierigen oder grenzverletzenden Situationen, um allen ein schönes Festival zu ermöglichen.
Es gilt uns weiterhin, dass alle willkommen sind und wir uns auf ein offenes, kritisches und achtsames Festival auf dem Gelände der Gemeinschaft Coolmühle e. V. mit euch freuen!
Barrieren
Es war uns nicht möglich, aufgrund der räumlichen Gegebenheiten Haus und Gelände barrierenfrei zu gestalten. Deshalb bitten wir euch aufeinander zu achten und gegebenenfalls einander zu helfen, wenn Hilfe erwünscht ist. Bitte fragt vorher.
Es wird teilweise auch zu sprachlichen Barrieren kommen, weshalb wir uns auch um englischsprachige Beiträge bemüht haben. Dennoch sind wir auch hier auf eure Hilfe, beispielsweise in Form von Flüsterübersetzungen, angewiesen